Klimatelegramm Februar 2018

"auf der Sonnenseite des Lebens" sorgte die Februarsonne bald für Lücken in der Schneedecke. Foto: Goede
“auf der Sonnenseite des Lebens” sorgte die Februarsonne bald für Lücken in der Schneedecke. Foto: Goede

ANSBACH (© hmg) – Nach dem extrem warmen wie nassen Januar 2018 setzte sich im Laufe des Februar in Mittelfranken doch noch Winterwetter durch. Bis zur Monatsmitte gereichte es allerdings meist nur zu einem Wechselspiel eines ersten (schwächeren) Kältehochs (“DINO”) mit nur leichten Frösten und schwachen Fronten aus Westen, die mal etwas Regen, mal ein paar Schneeflocken brachten. Das Italientief “SABINE” sorgte am 17./18. dann in Süddeutschland in Kombination mit einer kalten Nordströmung für verbreitet anhaltenden Schneefall – der von Süd nach Nord aber rasch weniger wurde. Das Stadtgebiet von Ansbach lag gerade noch an der Randzone: Während es zwischen Bad Windsheim und Uffenheim schneefrei blieb, brachte es der nördliche Landkreis nur auf 2 cm Schnee (Dietenhofen), im südlichen Landkreis waren es zwischen 6 (Feuchtwangen) und 9 cm Schnee (Ehingen). Ansbach lag mit 3 (Grüb) bis 5 cm (Schalkhausen) dazwischen.

In den Folgetagen sorgte das Skandinavienhoch “HARTMUT” in ganz Europa dafür, dass trockene Kälte direkt aus der Polarregion bei uns einfließen konnte: Bis zum Monatsende wurde es immer kälter – so dass es mit -14,4°C am 28. Februar an der Wetterstation in Schalkhausen der kälteste Monatsabschluss seit 2005 wurde (vor 13 Jahren waren es eisige -19,6°C). Dank der trockenen Luft gab es auch viel Sonnenschein – zwischen 50 und örtlich mehr als 60 Stunden kamen in der letzten Monatsdekade in der Region zusammen.

Da die Februarsonne bereits sehr kräftig war, bekam die Schneedecke an Südhanglagen rasch Lücken bzw. verschwand dort bis zum Monatsende meist komplett. So konnte der Frost mehr als 20 Zentimeter tief ins Erdreich eindringen. Das ist sogar sehr gut: auf diese Weise wird das Erdreich (nach den nassen Vormonaten) deutlich gelockert und oberflächlich abgetrocknet, viele Schädlinge erfrieren, so dass die Ackerpflanzen im Frühjahr 2018 nun beste Voraussetzungen für das Keimen haben.

Der Februar 2018 war in Ansbach der kälteste seit 2012. Verzeichnet wurden immerhin 28 Bodenfrosttage – in den letzten 30 Jahren gab es nur noch 1993 und 2003! Dank der anhaltenden trockenen Wetterlage gab es gar nur 7 Niederschlagstage, so wenige gab es zuletzt 1982. Zudem war es in Ansbach seit Aufzeichnungsbeginn 1879 der elfttrockenste Februar überhaupt. Dank des nassen Dezember und Januar ist der Winter 2017/18 aber unterm Strich extrem nass.