ANSBACH (Hans-Martin Goede) – Für gewöhnlich ist der November als trister „Dümpelwetter“-Monat bekannt. Doch in diesem Jahr hatte er einige Überraschungen parat. Denn auch wenn es deutlich mehr Nebel mit Sichtweiten unter 100 Meter gab als sonst – der vergangene November war überdurchschnittlich sonnig, wenn auch dieser Sonnenscheinüberschuss letztlich nur vier sehr sonnigen Tagen (4., 5., 19. wie 22. November) zu verdanken ist. Erstmals seit 2020 gab es in Mittelfranken zu dieser Jahreszeit auch wieder einen sogenannten „Martinisommer“ (vom 13. bis 16.).
Doch schon eine Woche später sorgte die Umstellung der Wetterlage für einen Wintervorgeschmack: Die ersten Schneeflocken mischten sich in und um Ansbach am Abend des 17. November unter den Regen. Die erste hauchdünne, wenn auch etwas löchrige Schneedecke konnte am Morgen des 19. November beobachtet werden, am 24. November waren es morgens sogar zwei Zentimeter Schnee an der Wetterstation in Schalkhausen.
Um so überraschender die zuvor eisigen Nächte am 22. und 23. November, die beide Tiefstwerte von mindestens minus zehn Grad bescherten. Zwei Nächte mit unter minus zehn Grad in einem November gab es zuletzt 1989. Zugleich war die Nacht zum 23. November seit Aufzeichnungsbeginn 1879 die zehntkälteste Novembernacht in Ansbach überhaupt. Ebenso gab es erstmals seit 2015 wieder Dauerfrost in einem November in Ansbach, noch dazu gleich an zwei Tagen, mehr gab es zuletzt im November 2010 (vier).
Der ungewöhnlich milde „Martinisommer“ wie der anschließende Wintereinbruch sorgten am Ende dafür, dass der November in der Temperaturbilanz recht ausgeglichen verlief – gegenüber den aktuellen Vergleichswerten geringfügig zu kühl, gegenüber den alten Mittelwerten etwas zu warm. Auch war der November etwas zu trocken.
Herbst 2025 zu warm
Der Herbst verlief in diesem Jahr gegenüber dem Vergleichswert der Jahre 1991 bis 2020 erneut zu warm. Der letzte zu kalte Herbst wurde in Ansbach 2010 verzeichnet. Gegenüber 1961 bis 1990 war es sogar der 17. zu warme Herbst in Folge.
