Klimatelegramm JUNI 2025

Sonnig heisser Juni 2025, Foto © Hans-Martin Goede 16.06.2025

Ansbach (hmg) – Der Juni 2025 war nach 2022 und 2003 der drittwärmste Juni seit Aufzeichnungsbeginn 1879 überhaupt. Dahinter folgen der Juni 2019 sowie 2023, 2021 und 2017. Zum Vergleich: der wärmste Juni in Ansbach im 20. Jahrhundert wurde 1976 beobachtet – und ging damals als „Jahrhundert-Juni“ in die Wetterhistorie ein – war aber deutlich kälter als der Juni heuer. Inzwischen zählt er eher als „kühler Geselle“.

Der diesjährige Juni schaffte so viele heiße Tage mit mindestens 30 Grad wie 2019 und 2003 . Mehr heiße Tage gab es in einem Juni in Ansbach nur noch 1947 sowie 1885.

Die mittlere Tageshöchsttemperatur war im Juni heuer sehr ungewöhnlich und ist seit Aufzeichnungsbeginn 1879 der vierthöchste Wert überhaupt (nur 2023, 2022 und 2003 war er noch etwas höher).

Dank eines durchwachsenen Starts in den Monat mit Gewittern und Schauern konnte die Natur die nachfolgende Trockenheit anfangs gut wegstecken. Doch bis zum Monatsende blieb es bis auf wenige Regentropfen am 15. und 27. Juni trocken, die Waldbrandgefahrenstufe erreichte in der Region die Stufe vier von fünf. Bei Selgenstadt kam es mit durch die Trockenheit bedingt am 25. Juni zu einem Waldbrand.

Am Ende war der Juni viel zu trocken, nur zwei Tage verliefen gewittrig. So wenig Blitz und Donner gab es zu dieser Jahreszeit in Ansbach zuletzt 2013, 2014 und 2015).

Dauerhoch über Europa

Ab dem 8. Juni baute sich über Mitteleuropa eine ungewöhnliche Wetterlage auf. Ein zentrales, sich laufend selbstgenerierendes Hoch ließ kaum noch Wolken oder Frontensysteme auf den Kontinent durchdringen. Durch den hohen Sonnenstand heizte sich die Luft immer weiter auf, bedingt durch die südwestliche Strömung wurde zudem sehr heiße Saharaluft bis in extreme Höhen geschoben: Zum Monatsende lag die Frostgrenze bei über 5.000 Meter, was zu dieser Jahreszeit einem Rekord entspricht. Zum Vergleich: Der höchste Berg der Alpen, der Mont Blanc, ist nur 4.806 Meter hoch.

Dieser ungewöhnlichen Hochdruckwetterlage ist es zu verdanken, dass der mittlere Luftdruck des Juni in Ansbach um ungewöhnliche fünf hPa über der Norm lag – so hoch wie nie in den letzten 27 Jahren, seit durchgehende Luftdruckdaten vorliegen.

Eine weitere Folge der ungewöhnlichen Hochdruckwetterlage war, dass der Juni in Ansbach mit 331 Sonnenstunden den bisherigen Rekordhalter, der Juni 2023 mit 333 Sonnenstunden, beinahe egalisierte – aber offiziell somit nur als „zweitsonnigster Juni“ seit 1948 in Ansbach rangiert.

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