Klimatelegramm Mai 2016

Traumhafter Sonnenuntergang am 5. Mai 2016. Foto: Hans-Martin Goede
Traumhafter Sonnenuntergang am 5. Mai 2016. Foto: Hans-Martin Goede

ANSBACH (hmg) – Der Mai 2016 wird lange in Erinnerung bleiben. Aber nicht, weil er wie bereits 2015 leicht zu mild endete oder “nur” zwei (statt vier) “Sommertage” mit mehr als 25,0°C im Angebot hatte – auch nicht wegen der “Eisheiligen”, die mit leichtem Frost am 5. oder lokal letzten Schneeflocken am 15. Mai vorstellig wurden – auch nicht wegen dem fantastisch milden Himmelfahrtswochenende (5. bis 8. Mai) mit dem ersten Tag des Jahres über 20 Grad Celsius am 6. Mai (der späteste Termin seit dem 8. Mai 2002).

Nein, er bleibt in Erinnerung, weil am Sonntag, 29. Mai 2016 schlicht die “Hagelkatastrophe” über Ansbach hereinbrach: Nach heftigen Gewittern bereits am Nachmittag schoben sich am frühen Abend erneut drohende Gewitterwolken von der Feuchtlach her über das Stadtgebiet herein, erst kam prasselnder Regen, gegen 18.45 bis gegen 19 Uhr hagelte es wie nie zuvor. Bis zu vier Zentimeter dicke Hagelkörner, einzelne gar darüber, prasselten auf dem Stadtgebiet nieder, teilweise lag die Hagel(schnee)decke bis zu zehn Zentimeter hoch: es war das schlimmste Hagelunwetter der Ansbacher Wettergeschichte (siehe gesonderter Bericht auf unserer Webseite).

Hochwasser an der Rezat am 30. Mai 2016. Foto: Jürgen Grauf
Hochwasser an der Rezat am 30. Mai 2016. Foto: Jürgen Grauf

Das Unwetter zog übrigens nach Nordwesten weiter, in Flachslanden gingen bis zu 131 Liter Regen nieder – mit die Ursache, dass in der Nacht zum 30. Mai die Rezat über die Ufer trat und am Morgen des 30. Mai mit 391 Zentimeter den höchsten Wasserstand seit dem 21. Dezember 1993 erreichte (damals 415 cm). Die Ansbacher Innenstadt entging nur knapp einer (teilweisen) Überflutung.

Am Ende war der Mai Dank des Rekordniederschlags durch die Gewitter des 29. Mai erheblich zu nass, wenngleich keine Höchststände gemessen wurden sondern “nur” der nasseste Mai seit 2013 (siehe Klimatelegramm aus 2013).