Klimatelegramm Juni 2016

Im Juni 2016 allgegenwärtig: Teils heftige Gewitter. Foto: Hans-Martin Goede
Im Juni 2016 allgegenwärtig: Teils heftige Gewitter. Foto: Hans-Martin Goede

ANSBACH (hmg) – Er zehrte an den Nerven bis zum letzten Tag, der Juni 2016 wollte einfach nicht zum klassischen “Sommermonat” werden. Die erste Dekade war geprägt von einem unbeweglichen Höhentief über Mitteleuropa, das schwülwarme Mittelmeerluft aus Südosten zu uns führte – Gewitter waren in Mittelfranken nahezu ein täglicher Begleiter. Es war viel zu warm und zu nass.

Die zweite Dekade wurde geprägt durch eine “Schafskälte light” – die Temperaturen waren aber nicht zu kalt sondern entsprachen lediglich dem Vergleichswert. Die wiederholten Fronten aus Westen brachten mit ihren vielfach dichten Wolken diverse teils kräftige Schauer und weitere, wenn auch weniger Gewitter. Die Sonne zeigte sich kaum.

Die dritte Dekade wurde trocken – kaum zu glauben aber wahr. Es wurde sogar an zwei Tage sehr heiß (bis zu 33,6°C am 24.). Der Gesamteindruck des “meist bewölkt” blieb aber bestehen.

Auf Basis der Vergleichswerte 1981 bis 2010 war der Juni 2016 an der Wetterstation in Ansbach-Schalkhausen der siebte viel zu Warme in Folge, auf Basis der Vergleichswerte 1971 bis 2000 sogar der zwölfte zu Warme in Folge! Der letzte merklich zu kalte Juni wurde in Mittelfranken im Jahr 2004 verzeichnet. Und last but not least, kaum zu glauben aber wahr: In Ansbach verlief der Juni 2016 marginal zu trocken! 99 % des Solls (70 mm) wurden verzeichnet – zu verdanken der trockenen und hochsommerlich warmen dritten Dekade.

Eines muss man in 2016 lernen: für zu hohe Temperaturen braucht es in Zeiten des Klimawandels keine sonnigen und wolkenlosen Tage mehr – es geht auch mit vielen Wolken. Es ist alles eine Frage der Erwärmung der Atmosphäre.

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