Klimatelegramm Juli 2023

Wer bis 24. Juli in und um Ansbach seine Getreideernte nicht einfahren konnte, hat seither ein ziemlich "nasses Problem"... Foto: GOEDE, 14.7.2023
Wer bis 24. Juli in und um Ansbach seine Getreideernte nicht einfahren konnte, hat seither ein ziemlich “nasses Problem”… Foto: GOEDE, 14.7.2023

ANSBACH (©Hans-Martin Goede) Der Juli 2023 brachte in und um Ansbach mehrere Wetterextreme hervor, die im Wesen kaum unterschiedlicher sein konnten.

Da ist zum einen die anhaltende Sommerhitze mit einer sechs Tage anhaltenden ungewöhnlichen Hitzewelle (vom 7. bis 12. Juli), was es in den letzten 20 Jahren so in Ansbach nun schon zum sechsten Mal in einem Sommer in Ansbach gab – während im gesamten 20. Jahrhundert derartige Hitzewellen nur in sieben Sommern beobachtet werden konnten. Des weitern gab es heuer vom 6. bis 23. Juli 18 „Sommertage“ mit mindestens 25 Grad oder mehr in Folge, was es seit Aufzeichnungsbeginn 1879 nur in weiteren sechs Sommern in Ansbach gegeben hat, nämlich 2018 (18 Tage), 2006 (24 Tage), 2003 (einmal 20, sowie 24 Tage), 1994 (19 Tage), 1911 (28 Tage) und 1884 (18 Tage).

Der Juli endete in Ansbach extrem warm, er liegt seit Aufzeichnungsbeginn 1879 in der “Wärmehitparade” auf Platz 12. Allerdings traten nun schon sieben der zwölf wärmsten Juli-Monate in den letzten 17 Jahren auf!

Ein weiteres Extrem war der Wechsel hin zu einem ungewöhnlich windig-nassem Monatsende nach einer 61 Tage anhaltenden Trockenperiode (15. Mai bis 14. Juli), während dieser es nur an sieben Tagen zu geringfügigen schwachen Schauern in Ansbach kam, vom 15. Mai bis 5. Juni blieb es sogar gänzlichst trocken. Auf Platz zwei der Sommer-Trockenphasen in Ansbach liegt der Sommer 2022 mit 48 Tagen, auf Platz drei der Sommer 1976 mit 43 Tagen.

Ab dem 24. Juli folgte heuer mit dem Wechsel hin zu einer unbeständigen wie ungewöhnlich windigen Westwetterlage die Aufholjagd des Niederschlagsdefizit der Vorwochen: Bis zum Monatsenden fiel in Ansbach fast der gesamte mittlere Monatsniederschlag allein, so dass der Sommermonat trotz vorhergehender „Dürre“ am Ende deutlich zu nass ausfiel.