Unwetter am 02. August 2014 traf Ansbacher Innenstadt

Aufzug des Unwetters mit einer "Shelfcloud", Foto: Christian Sturm
Aufzug des Unwetters mit einer “Shelfcloud”, Foto: Christian Sturm

ANSBACH (hmg) – Es war mit das schwerste Gewitter, das die Ansbacher Innenstadt seit Jahren traf. In der schwülwarmen Luft der Vorderseite von Tief SUSANNE zog aus dem südwestlichen Landkreis ein Gewittercluster gegen 15.30 Uhr heran, dessen Zentrum von Herrieden kommend genau auf die Ansbacher Innenstadt zuzog. Das Gewittersystem entwickelte eine sog. “Shelfcloud” (Böenwalze), in der es zu enormen Windgeschwindigkeiten kam (die US-Wetterstation Katterbach verzeichnete eine Böe von 84 km/h). Umgestürzte Bäume markierten in vielen Stadtteilen die Zugbahn des Gewitters (siehe Bildergalerie der Facebook-Seite von Ansbachplus.de).

Das Unwetter im Regendiagramm: Zwischen 15.50 und 16 Uhr betrug die Regenrate 230,4 mm/h
Das Unwetter im Regendiagramm: Zwischen 15.50 und 16 Uhr betrug die Regenrate 230,4 mm/h

Die Regenmengen betrugen an der Wetterstation in Ansbach-Schalkhausen binnen einer Stunde (15.50 bis 16.50 Uhr), die das Gewitter dauerte, 20,4 Liter auf den Quadratmeter. Die Station des Hochwasser-Nachrichtendienst Bayern in Weihenzell verzeichnete 32,8 Liter, in Külbingen kamen 17,0 Liter zusammen. In der Schlosstraße in der Ansbacher Innenstadt wurden zwischen 16 und 17 Uhr stolze 38,5 Liter Regen gemessen, davon rund 36 Liter in der ersten halben Stunde. Die höchste Regenintensität wurde in Schalkhausen um 16.00 Uhr beobachtet, als sie auf 230,4 mm hochschnellte. Zwischen 15.50 Uhr 16.00 Uhr fielen hier an der Wetterstation 13,2 Liter. Da anschließend die Heftigkeit der Niederschläge hier schnell nachließ, kam Schalkhausen glimpflich davon.

Nach dem Unwetter in der Fischerstraße: die Feuerwehr beim Keller leerpumpen. Foto: Jürgen Grauf
Nach dem Unwetter in der Fischerstraße: die Feuerwehr beim Keller leerpumpen. Foto: Jürgen Grauf

Das Zentrum des Unwetters zog allerdings von Meinhardswinden kommend über die Innenstadt nach Obereichenbach. Hier kam es durch die heftigen (und etwas länger andauernden Niederschläge) zu Überflutungen vor allem in der Fischer-/Kanalstraße wie auf der Maximilianstraße/Promenade, im Bereich der Residenzstraße und weitergehend am Kaufland und Teilen von Eyb. Da im Altstadtgebiet (leider) keine Niederschlagsmessungen stattfinden, können hier über die Regenmengen nur Mutmaßungen angestellt werden. Der Wasserhöhe und Flutbildern nach zu schätzen müssen im Citybereich um die 50 Liter oder mehr Regen in einer Stunde herunter gekommen sein. Durch die Sturmböen knickten Bäume um, z.B. an der Johannis-Kirche wurden Firstziegel vom Dach gerissen.

So weitere Daten vorliegen, werden diese in diesem Artikel ergänzt.

 

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